12. Feb 2025
Die demografische Entwicklung im Mittelstand stellt Unternehmer vor große Herausforderungen. Laut KfW-Nachfolge-Monitoring denkt jedes vierte Unternehmen über eine Geschäftsaufgabe nach. Hauptgründe sind das steigende Alter der Inhaber und fehlende Nachfolger. Eine frühzeitige Planung wird entscheidend.
Die Inhaberstruktur im deutschen Mittelstand unterliegt einer spürbaren demografischen Veränderung. Innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte stieg das Durchschnittsalter der Unternehmer von 45 auf 54 Jahre – eine Zunahme von fast neun Jahren. Damit altert diese Gruppe schneller als die Gesamtbevölkerung. Diese Entwicklung stellt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor Herausforderungen, da altersbedingt immer mehr Unternehmer über eine Geschäftsaufgabe oder -übergabe nachdenken.
Links: Alter der Inhaberinnen und Inhaber in Klassen (Anteile in %), rechts: durchschnittliches Alter
Ein besorgniserregender Trend ist die steigende Zahl an Unternehmensstilllegungen. Bis Ende 2025 ziehen laut KfW-Nachfolge-Monitoring rund 231.000 Unternehmen eine Stillegung ihrer Geschäftstätigkeit in Betracht. Häufige Gründe dafür sind das Erreichen des Rentenalters sowie ein mangelndes Interesse innerhalb der Familie, das Unternehmen weiterzuführen. Stilllegungen bedeuten jedoch finanzielle Einbußen, da weder Verkaufserlöse noch laufende Versorgungsleistungen aus der Unternehmensübertragung generiert werden können.
Die Suche nach geeigneten Nachfolgern gestaltet sich zunehmend schwierig. Das Verhältnis zwischen Unternehmen, die einen Nachfolger suchen, und Personen, die bereit sind, ein Unternehmen zu übernehmen, liegt bei etwa 3:1. Dies bedeutet, dass zwei Drittel der suchenden Unternehmen keinen Nachfolger finden. Die demografische Entwicklung der Gesamtbevölkerung wird dieses Ungleichgewicht in Zukunft weiter verstärken. Bereits heute scheitern 73 % der geplanten Nachfolgen daran, dass keine geeigneten Nachfolger zur Verfügung stehen.
Um eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge sicherzustellen, ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit diesem Thema unverzichtbar. Unternehmer sollten rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um ihr Unternehmen attraktiv für potenzielle Nachfolger zu machen. Dazu zählen unter anderem eine transparente Finanzstruktur, zukunftsorientierte Geschäftsstrategien und die Identifikation möglicher Nachfolger – sei es innerhalb oder außerhalb der Familie.
Die Ergebnisse des KfW-Nachfolge-Monitorings zeigen, dass der Mittelstand vor einem strukturellen Wandel steht. Der demografische Druck und der Mangel an Nachfolgern werden in den kommenden Jahren weiter zunehmen.
Wir haben uns seit Jahren auf dieses Beratungsfeld spezialisiert und unterstützen unsere Mandanten möglichst frühzeitig bei einer strategisch ausgerichteten langfristigen Nachfolgelösung. Egal ob innerhalb der Familie, durch die Übernahme von Mitarbeitern oder durch eine möglichst frühzeitige Vorbereitung auf einen externen Verkauf.
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Anteil an Unternehmen mit Stillegungsplänen in %. Mehrfachnennung möglich